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Zum Umgang mit der AFD (perspective-daily.de)
submitted 1 year ago by hoka@feddit.de to c/deutschland@feddit.de

Ein wichtiger Kommentar von @Dirk Zum Umgang mit den rechtsradikalen Tendenzen in der Gesellschaft und vor allem mit der #AFD.

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[-] Tarte@kbin.social 7 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Aber warum wählt man dann eine Partei, die Reiche noch weniger besteuern möchte und Arbeitnehmer noch stärker belasten möchte? Keine andere Partei fordert mehr Entlastungen für Reiche und weniger Entlastung für Sozialschwache als die AfD.[*] Sind die Menschen so frustriert, dass sie sich aus Trotz selbst ins Bein schießen wollen?

[*] Im Wahlprogramm. In der Kommunikation behaupten sie gerne - ohne rot zu werden - das genaue Gegenteil von ihren tatsächlich zu Papier gebrachten Forderungen.

Hmm. Ich glaube, ich habe mir mit der Anmerkung gerade selbst geantwortet.

[-] kellerlanplayer@feddit.de 4 points 1 year ago

Weil alle anderen bisher an der Macht den Arbeitnehmern ins Gesicht gespuckt haben in den letzten Jahrzehnten. Mein Papa würd lieber Nazis als Gewerkschaftlern vertrauen. Und bei seiner Firmengeschichte, weiß ich zumindest auch wieso. Auch wenn ichs natürlich verurteile. Und mein Papa wählt zum Glück ziemlich sicher mich, weil er opportunistisch genug ist. :D

Die ganze linke Politik bräuchte einen glaubhaften Neuanfang für frustrierte Arbeitnehmer. Danach würde man sehen, wie viele übrig bleiben, die offen rechtsradikal wählen.

[-] Tarte@kbin.social 2 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Weil alle anderen bisher an der Macht den Arbeitnehmern ins Gesicht gespuckt haben in den letzten Jahrzehnten.

Macht das die AfD denn nicht, wenn sie in ihrem Wahlprogramm fordern, dass man mindestens 45 Jahre schuften soll bis zur Rente, unabhängig vom Alter, selbst wenn man dann vorher Tod umfällt? Jeder in irgendeiner Form besser ausgebildete oder studierte Arbeitnehmer (oder auch ohne längere Ausbildung/Studium, wenn man z.B. irgendwann im Leben einmal zeitweise arbeitslos war, und/oder Kinder erzogen hat), muss also im besten Fall bis ca. 70, viele realistisch eher bis 75+ arbeiten. Das ist doch völlig an der Realität vorbei, wenn dann für manche Deutsche irgendwann das Renteneintrittsalter über der durchschnittlichen Lebenserwartung liegen soll. "Sterbt halt, selbst schuld ihr faulen Säcke" höre ich da nur zwischen den Zeilen. Eine richtig assoziale Arbeitnehmerpolitik fordert die AfD.

Auch Erwerbslose, die bei der AfD in geradezu überraschender Zahl ihr Kreuzchen setzen, scheinen offenbar nicht zu wissen, dass die AfD sie zur Zwangsarbeit zwingen will. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass sie es wissen.

Ich gebe dir Recht, dass die Politik aller bisher regierenden Parteien schon mehrfach bereits zum Nachteil der Arbeitnehmer war. Da wird man genug Beispiele in beide Richtungen für alle deutschen Parteien finden können. Aber inwiefern soll es bitteschön helfen, eine geradezu offen arbeitnehmerfeindliche AfD zu wählen, wenn einem diese Themen wichtig sind? Die Logik ist irgendwie durchgeknallt.

Übrigens: Die AfD möchte die Erbschaftssteuer für Reiche abschaffen und den Spitzensteuersatz bei der Einkommenssteuer absenken. Wer das dann wohl finanzieren soll, darf jeder gerne selbst raten...

[-] kellerlanplayer@feddit.de 2 points 1 year ago

Darum gehts Leuten wie mein Papa nicht mehr. Der will maximalen Schaden bei "denen da oben" anrichten. Weil er frustriert ist. Außerdem wirds ihn nicht mehr treffen, weil alt.

Und dann gibts halt noch 98,8 % der Menschen, die kein Wahlprogramm lesen oder es ihnen egal ist.

[-] Tarte@kbin.social 2 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Ich will dir eigentlich nicht zu nahe treten... sei's drum: Hasst dich dein Papa eigentlich oder warum will er dich in die Scheiße reiten? So eine "Nach mir die Sintflut"-Haltung habe ich zumindest bisher noch nie gehört von Menschen mit Nachwuchs.

Deinen zweiten Punkt befürchte ich am meisten. Vielen ist es einfach egal: Sie haben Angst vor Ausländern oder ausländisch aussehenden Deutschen, Schwulen u.v.m. oder sind sonst irgendwie frustriert und wählen daher die AfD ohne sich mit deren Forderungen wirklich auseinandergesetzt zu haben. Super. Die AfD bietet ja verbal auch genug widersprüchliche Parolen, wo sich dann jeder selbst raussuchen darf, welche Variante er am liebsten glauben will. Finanziell und sozial werden alle Wähler der übrigen Parteien am meisten von der AfD profitieren, nur nicht die Mehrzahl der eigenen Wähler. Völlig gaga diese Situation.

[-] kellerlanplayer@feddit.de 1 points 1 year ago

Lass mich raten: Akademikerkind?

Hey ich bin politisch aktiv, um genau diese AfD zu bekämpfen. Also mich musst nicht überzeugen :D

[-] Tarte@kbin.social 1 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Nein. Aber mein Vater hat sich krumm geschuftet, um mir und meinen Geschwistern ein Studium zu ermöglichen. Wir sind nicht bei allem einer Meinung, mein Vater und ich, aber sowas würde er mir niemals reindrücken.

[-] kellerlanplayer@feddit.de 3 points 1 year ago

Wie gesagt, mein Papa wählt ziemlich sicher mich. Aber wenns mich nicht geben würde, würde ich eben nicht meine Hand ins Feuer legen. Im harmlosesten Fall würde er nicht wählen. Darum gings aber auch nicht. Sondern mir gings um den Prototypen. Und den erlebe ich auch regelmäßig am Wahlkampfstand oder bei politischen Veranstaltungen.

Und viele Eltern und Leute aus meiner Hauptschulbubble sind ähnlich drauf. Da kannst noch 100 kluge Argumente gegen die AfD bringen und es nicht sehen wollen. Hilft halt nichts.

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this post was submitted on 16 Oct 2023
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