28
Neue "Abnehmspritze" mit Tirzepatid wirkt
(www.scinexx.de)
Diese Community wird zum 01.07 auf read-only gestellt. Durch die anhäufenden IT-Probleme und der fehlende Support wechseln wir als Community auf www.feddit.org/c/dach - Ihr seid herzlich eingeladen auch dort weiter zu diskutieren!
Das Sammelbecken auf feddit für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.
Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:
Eine ausführliche Sidebar findet ihr hier: Infothread: Regeln, Feedback & sonstige Infos
Auch hier gelten die Serverregeln von https://feddit.de !
Banner: SirSamuelVimes
Jetzt gucken wir mal, wie viele Sekunden es dauert, bis ein Besserwissi erzählt, dass es mit FDH (oder was auch immer) und regelmäßigen Besuch im Fitti auch funktioniert. Das tut es tatsächlich bei ein paar Promille der Menschen, aber im Regelfall: Nein.
Die letzten paar tausend Jahre war Nahrung eher Mangelware und man hatte einen echten Überlebensvorteil, wenn man genug auf den Rippen hatte. Ich denke, die dazugehörigen Reflexe sind tief im Genom verankert und es ist schwer dagegen zu arbeiten, wenn die heutige Gesellschaft jederzeit hochkalorische Nahrung bereit stellt.
Also dass es keinen Körper geben kann, der funktioniert, ohne dass man Kalorien verbrennt, dürfte ja unstrittig sein. Also ist ja das Rezept "weniger Essen als man braucht" voll legitim und das wirst du auch nicht in Abrede stellen. Also ist Übergewicht ja zwangsläufig eine Verhaltenssache. Und Verhalten ändern ist halt schwer, besonders wenn es zwei Mega-Industrien (Pharma und "Lebensmittel") gibt, die besonders daran interessiert sind, dass wir unmündige Konsummaschinen bleiben.
Wenn ich also eine Spritze nehme und plötzlich einen BMI von 20 habe, habe ich ja dennoch das gestörte Verhalten (zu viel Essen, zu wenig Bewegung) nicht geändert. Um die Industrien zu verbessern braucht es große, systemische Veränderungen, aber auf der Stufe des Individuums ist man besser dran beraten, die Ursachen der Fettheit zu bekämpfen. Dass das immer nur Völlerei und Faulheit sind will ich nicht sagen, sicher spielen Depressionen und Unzufriedenheit, ungesunde Coping-Mechanismen und Zuckersucht eine größere Rolle als viele glauben.
Ich bin etwas übergewichtig, mein Schwager hat eine schwere Adipositas. Das sind zwei komplett verschiedene Paar Schuhe.
Ich kann durch Vehaltensänderungen und indem ich auf meine Ernährung achte gut abnehmen und mein Gewicht kontrollieren. Mein Übergewicht kommt daher, dass ich es einfach etwas schleifen lassen habe, aber es wird nicht mehr und wenn ich wieder besser aufpasse geht es auch wieder weg.
Mein Schwager bewegt sich auch und versucht gesünder zu essen. Aber nach einer Portion wo ich die letzten Bissen kaum noch runter kriege, knurrt ihm noch der Magen. Wenn er versucht, Kalorien zu zählen und einen normalen Wert nicht zu überschreiten, hat er permanent extremen Hunger. Das ist ein furchtbarer Zustand, den man vielleicht ein paar Wochen durchhalten kann, aber der Hunger lässt nicht nach und irgendwann will man auch einmal aufessen und satt werden. Er kann sich nicht an kleinere Portionen gewöhnen, das ist so wie wenn man uns jedes mal nach zwei Bissen den Teller wegzieht, da würden wir auch irgendwann ausrasten.
Bei ihm ist einfach dieser ganze Regelungsmechanismus komplett durcheinander und da kommt man auch mit noch so viel Willensstärke nicht raus.
Die ganzen tollen Tipps wie man problemlos abnehmen kann, kommen immer von Leuten, die einfach diese Krankheit nicht haben. Das ist genau so wie meine Freundin mit schwerer Akne immer Hautpflegetipps von Leuten kriegt, die keine Akne haben.
Ich bin echt froh, dass es jetzt offenbar erste erfolgsversprechende Therapieansätze gibt. Ernährungsberatung, Sportprogramme u.ä. gehen ganz offensichtlich am Kern des Problems vorbei, sonst wären die Ergebnisse nicht so miserabel.