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this post was submitted on 01 Jun 2024
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MODERATORS
Nein. Ich denke, dass Christen Gott an erster Stelle sehen und keiner radikalen, autoritären Menge anheim gehen. Nenn diese AfD, NPD oder SED oder gar NSDAP.
Ich lese grade ein Buch in dem nachgezeichnet wird, wie Rassismus durch den Sklavenhandel entstanden bzw befördert wurde. Ich dachte immer es wäre kausal andersrum gewesen. Nun, den Christen in Europa war es moralisch nicht geheuer, Menschen wie Ware zu handeln. Es gab ja auch keine Sklaven in Europa zu der Zeit. Die Lösung des moralischen Dilemmas war die „Erfindung“ von Untermenschen. Da war die kognitive Dissonanz gelöst.
Zurück zum Thema: Die Rechtschristen sind irgendwie was anderes. Keine Ahnung was. Enge Verquickung von Politik und Religion.
Soweit ich das beurteilen kann ist es eher anders herum. Die meisten Christen (und anderen Religiösen was das angeht) scheinen Gott als Autorität zu betrachten wenn es um Aussagen geht die sie eh glauben wollten und zu ignorieren wenn es um Aussagen geht die sie nicht glauben wollten. Anders lässt sich auch die Vielfalt der Auslegungen ein und desselben religiösen Buches nicht wirklich erklären.
In der Bibel seht allerdings „Du sollst keinen Menschen töten“ und auch das Mitgefühl und Mitleid wird stark betont. Das passt mit autoritären Konzepten nicht zusammen.
Selbst bei solchen eigentlich recht klaren Regeln scheinen Christen kein Problem zu haben die nur dann zu beachten wenn es ihnen sonst auch in den Kram passt. Und wie genau kommst du darauf dass eine Religion die buchstäblich ständigen absoluten Gehorsam gegenüber Gott, dem Papst, den Bischöfen, den Priestern,... fordert nicht autoritär ist?
Die Diskussion geht mir jetzt zu Offtopic
Darf ich fragen wie das Buch heißt?
„Debt“ von David Graeber. Es geht um Geld und Schulden und die Verflechtung von moralischen Schulden mit finanziellen Schulden. Also zB. „warum muss man Schulden zurückzahlen“ Schwer interessant wie sich das Konzept Geld über die Menschheitsgeschichte entwickelt hat. Geld entstand nicht, wie uns die Ökonomenzunft weiß machen will, weil Jäger und Sammler miteinander zu tauschen anfingen. Nein, es war primär mit der Religion und Macht verbunden und führte idR zur Knechtschaft der Nicht-Besitzenden. So wie heute 😞
Sklaverei gabs immer schon und in allen Teilen der Welt. Die alten Römer waren da auch sehr aktiv. Haben btw die Christen beendet. Im Mittelalter gab es keine Sklaven mehr.
Ist kein Buch für so nebenbei, eher für ab und an. Hat aber meine Neuronen aktiviert und ich sehe einiges mit anderen Augen nun. Stichwort Geld, Schulden und Lohnarbeit.
Das Buch gibts in Englisch und Deutsch bei mir in der lokalen Uni Bibliothek/Lesesaal! Werds mir mal anschauen bei Zeiten sobald ich meine kürzlich gekauften Sachbücher fertig habe 😉