Die CDU will also den Tatort canceln, weil er nicht in ihre Ideologie passt?
Im nächsten Tatort München: "Szene 1: STADT - TAG
Max, ein lethargischer arbeitsloser Bürgergeldempfänger, starrt auf die Stellenanzeigen, ohne Hoffnung auf Erfolg. Im Hintergrund hängt ein Bild von Lukas Bauer, dem charismatischen Manager und Wohltäter, der die Arbeitsplätze in der Stadt geschaffen hat.
Szene 2: PARK - NACHT
In einem Schattenreich des Parks lauert Max mit einer zerbrochenen Flasche bewaffnet. Lukas Bauer, der schwere Arbeit leistende Manager, joggt vorbei, nichtsahnend.
Szene 3: PARK - NACHT
Max sticht heimtückisch auf Lukas ein, raubt ihm seine Wertsachen und lässt ihn blutend zurück. Während Lukas um sein Leben ringt, schleppt Max seine Beute davon, ein Zeichen für die Wertlosigkeit seiner Existenz und den Verlust eines wahren Stützpfeilers der Gesellschaft."
Szene 4: Innenstadt - Tag
Die Polizei versucht Max zu verhaften, sieht aber davon ab, als dieser unter Einsatz eines landwirtschaftlichen Grossgeräts und tierischen Extrementen seine Grundrechte in gesellschaftlich akzeptierter Manier einfordert
Szene 5: Verlassene Industriehalle - Nacht
Max trifft sich mit Staub und lässt sich zur vierten Generation der RAF anwerben, da das Demogeld aufgrund der Insolvenz der Antifa GmbH nicht mehr gezahlt wird. Anschließend tritt er den Grüüüünen bei und erhält ein Paket von Ricarda Lang. Mit entschlossenem Gesicht verstaut er das Paket in seinem Rucksack und eilt durch das verlassene Industriegebiet zu seiner 5 Sterne-Bürgergeld Luxuswohnung. Aus Nervosität zittert seine Hand, als er den Fernseher einschaltet, um seine tägliche Portion GEZ-Zwangsmedien zu konsumieren. Anschließend zieht er eine Linie Koks von einem Bild von Stalin. Mit noch immer zitternder Hand legt er das Paket ab und beginnt es zu öffnen. Im Hintergrund hört man, wie im Fernseher darüber berichtet wird, wie ein Ausländer eine Frau erstochen hat, sich dann geklont hat und ihre Leiche mit seinen Klonen schändet. Max greift in das Paket. Dramatische Musik erklingt. Die Kamera fokussiert seine Hand. In seinen Händen hält er eine Tube UHU-Kleber.
Jetzt wollen die Woken auch noch unseren Tatort kaputt machen!!!11!!!!11 /s
Mit geilen Häusern, teuren Autos, und mit einem Hang dazu sich bei ihrer Leistung nicht an die Regeln zu halten.
Oh nein, die armen, armen "Leistungsträger". Werden realistisch dargestellt, und beschweren sich nun trotzdem.
Vielleicht wurden die Yachten und die Flüge mit gecharterten Jets nicht dargestellt uns sie sehen ärmer aus, als sie sind?
Kritisiert wird allerdings, dass es in TV-Krimis tendenziell immer mehr Leichen gibt, während tödliche Gewaltdelikte seit Jahren tatsächlich rückläufig sind: Gab es 2002 noch 421 vollendete Mordtaten, waren es 2022 nur noch 211.
War mir bislang nicht bewusst dass Fiktion dramatische Ereignisse nur in der gleichen Rate haben darf wie die Realität. Dann sollten wir wahrscheinlich auch mal die dramatisch unterrepräsentierten Toilettengänge ansprechen? Oder die Überrepräsentation von Klempner/Kundin Beziehungen in Pornos?
Wäre doch mal schön einen Krimi zu sehen wo einfach gar nichts passiert. Einfach eine Stunde lang unterschiedliche Schnitte der Protagonisten beim Autofahren und Kaffeetrinken...
Weiss nicht ob es dafür einen deutschen Begriff gibt aber das erinnert ein wenig an Slice-of-life.
Die Zahl der Leichen kann man mE schon kritisieren. Nicht umsonst denken seit Jahren Menschen, dass alles immer krimineller wird, dabei ist das Gegenteil der Fall. Fand diesen Podcast zur Prägung von Wahrnehmung durch TV Unterhaltung super interessant: https://99percentinvisible.org/episode/you-are-what-you-watch/
Im Prinzip stimmt das wohl, aber das Problem würde ich eher bei den Genres sehen die halbwegs realistisch rüber kommen. Krimis sind ja meist eher extremst primitiv was die Abwechslung der allgemeinen Handlung angeht.
Ich find schon, dass Krimis halbwegs realistisch daherkommen.
Ich freue mich immer wenn ich beim nächtlichen Zappen auf irgend so einen 'Polizeiruf 110' von 1977 oder so auf RBB stoße, in dem es darum geht, das ständig Material aus dem Lager verschwindet.
Großstadtrevier hatte da auch immer gute Abwechslung.
Vielleicht geht es ja nur mir so, aber ich finde es immer schwerer, die realen Nachrichten von Satire zu unterscheiden. Beim Lesen der Überschrift dachte ich zuerst, da hat jemand vom Postillon kreuzgepostet oder sowas.
Und ich dachte das mit der Matrix ist vielleicht doch wahr, so ein Schwachsinn wie dieser Artikel kann niemals real sein.
So nen Artikel kriegt ja sogar chatgtp schon hin.
Ich hab's mal aufaddiert. Laut der Statistik vom "Bundesverband mittelständische Wirtschaft" im Artikel sind 39 der 225 Täter Unternehmer/Manager. Das sind ca. 17%.
Die anderen Gruppen sind keine so generischen Berufe. Würde man die Unternehmer nach Brache aufteilen, oder nach Unternehmer, Manager und Selbstständige, sähe es sicher anders aus. Mysteriös ist es auch, wie man z.B. Auftragskiller nicht zu den Berufskriminellen zählt. Man könnte auch das ganze normieren auf den Anteil der jeweiligen Gruppe in der Gesamtbevölkerung.
Man könnte auch das ganze normieren auf den Anteil der jeweiligen Gruppe in der Gesamtbevölkerung.
Aber dann würde die Statisitk ja tatsächlich Erkenntnisgewinn zulassen
Ist ein Auftragskiller nicht irgendwo auch ein Werkzeug? Ich finde es gibt da mindestens noch eine*n weitere*n Täter*in, nämlich die auftraggebende Person.
Hmm.. ist das jetzt woke vom Ahlhaus, weil er möchte, dass die Gesellschaft im Film gerechter abgebildet wird?
"Leistungsträger"
Jetzt hat das so wundervoll bizarr angefangen und dann Paywall..
Archiv-Link: https://archive.is/5pvxr
Danke. Der Tatort war also überhaupt nur für die Aufmerksamkeit, am Ende geht es um was ganz anderes. Klug gemacht, war auch inhaltlich durchaus lesenswert.
Zwei Dinge sind mir in Erinnerung geblieben beim lesen. Einmal, dass ein CDU'ler mal zugibt, dass die Union ein Haufen von Populisten ohne klares Ziel ist, und dieses Work-Life gegen Erfolg stellen. Das ist kompletter Unsinn, auch als Unternehmer der ich bin brauche ich einen gesunden Geist und das geht nicht ohne eine gesunde Balance.
Ahlhaus: [...] Deshalb muss sich auch unsere politische Arbeit mehr an die Gesellschaft richten. Hier brauchen wir ein Bewusstsein, das wieder von Lust auf Wettbewerb und Leistung geprägt ist und nicht nur Work-Life-Balance in den Mittelpunkt stellt. [...]
Ahlhaus: An diesem Plan sieht man, dass die CDU wirtschaftspolitisch leider noch nicht regierungsbereit ist.
ZEIT: Wie meinen Sie das?
Ahlhaus: Zum Beispiel steht die Abschaffung des Solidaritätszuschlags nicht drin, obwohl das immer eine Kernforderung der Union war und die Unternehmen damit um zwölf Milliarden Euro jährlich entlastet würden, völlig unbürokratisch. Genauso vergessen wurden ausgabensenkende Strukturreformen in allen vier Zweigen der Sozialversicherungen und die Senkung der Unternehmenssteuer für alle Unternehmen. Völlig unverständlich ist für mich auch, dass die Union ein Belastungsmoratorium für ausreichend erachtet. Um die Wettbewerbsfähigkeit wiederzuerlangen, brauchen wir dringend Entlastung an allen Fronten. Bei einem der zwölf Punkte wurden auch die monatlichen Kosten mit den jährlichen verwechselt, das wurde inzwischen immerhin korrigiert.
Das klingt für mich nach sehr viel "mimimi ich will mehr Geld, und fick den Staatshaushalt und die ganzen faulen Rentner, Arbeitslosen und Kranken." Hier wird wieder komplett ausgeblendet, dass die Vererbung des ganzen Geldes im sog. "Mittelstand" und die fehlende soziale Mobilität die Hauptursache für den Fokus auf Work-Life-Balance sind. Warum soll man sich für eine Firma den Arsch aufreißen, die sowieso der Justus-Malte erben wird, der als Kind dreimal zu oft von der Schaukel auf den Kopf gefallen ist?
Das ist eine Seite der Problem-Medaille, richtig. Die Andere ist die Fragestellung: "Warum soll ich mir den Arsch für eine eigene Firma aufreißen, wenn ich in der Firma von Justus-Malte besser den Kopf abschalten kann und mir ohnehin überall suggeriert wird, dass ich eigentlich nicht selbstständig sein zu habe in diesem Land?"
Wie sind das verschiedene Seiten der Medallie? Es wird einem suggeriert, dass Selbständig sein sich quasi nicht lohnt, weil es sich quasi nicht lohnt selbstständig zu sein, weil "die Vererbung des ganzen Geldes im sog. “Mittelstand” und die fehlende soziale Mobilität" es neuen Selbstständigen nur mit viel Glück ermöglichen erfolgreich zu werden.
Naja, die Metapher mit der Medaille meint ja, dass es zwei Betrachtungen des gleichen Problems sind. Ich würde aber sagen, dass es noch weitere Gründe gibt, warum Selbstständigkeit einen schlechten Ruf genießt. Das ist einerseits die fehlende Risikobereitschaft Deutscher Investoren (die gibt's nur bei Großbanken, nicht bei Start-Ups), die überwiegend sinnbefreite Bürokratie (ich musste nach Gründung formell bei irgendeinem Kirchenamt in Berlin einen Antrag stellen, damit der wiederum abelehnt wird, weil ich nicht in der Kirche bin) und - das wird sicher nicht jedem jetzt gefallen - die Suggestion von Sicherheit bei einem festen Arbeitsplatz gegenüber der Suggestion von kompletter Unsicherheit in der Selbstständigkeit.
Da steckt viel Zündstoff in dieser Kritik. Ist wie darauf hinzuweisen, dass es keinen "Arbeitgeberanteil" deiner Sozialabgaben gibt. Als wäre der Arbeitgeber hier der gute Samariter, der gern mithilft, dass du Rente bekommst. Das zahlst natürlich alles du, wäre nur ein unglaublicher Betrag in der Abrechnung, wenn man sieht, wieviel man eigentlich verdient und wie wenig übrig bleibt.
Naja, die Metapher mit der Medaille meint ja, dass es zwei Betrachtungen des gleichen Problems sind.
Ja schon, ich stimme dir auch inhaltlich eigentlich zu, ich fand nur die Metapher hier etwas seltsam. Mir kommt das nicht wie eine besonders andere Art auf das Problem zu schauen vor.
Das ist einerseits die fehlende Risikobereitschaft Deutscher Investoren (die gibt’s nur bei Großbanken, nicht bei Start-Ups)
Ich glaube auch das hängt mit den strukturellen Problemen zusammen. Startups in Deutschland haben es einfach strukturell schwerer als in anderen Ländern. Daher muss eigentlich mit mehr Risiko auf seiten der Investoren gerechnet werden. Was sie im internationalen Vergleich als weniger Risikobereit aussehen lässt. Ist also mMn mehr Symptom als Ursache.
Ja schon, ich stimme dir auch inhaltlich eigentlich zu, ich fand nur die Metapher hier etwas seltsam. Mir kommt das nicht wie eine besonders andere Art auf das Problem zu schauen vor.
Verstehe, was du meinst. Für mich ist das aber schon wichtig zu unterscheiden, da es bei dem ersten Beispiel darum geht, eine Führungsposition einer "fremden" Firma einzunehmen und bei meinem Beispiel es um eigene Gründung geht. Das sind völlig unterschiedliche Wege mit ganz anderen Risikofaktoren, auch wenn am Ende dann die vermeintliche Leitungsposition winkt.
Startups in Deutschland haben es einfach strukturell schwerer als in anderen Ländern.
Was genau meinst du mit "strukturell" hier? Also ich denke, ich werde dir nicht widersprechen, aber das Wort kann ja vieles bedeuten in dem Kontext und einiges nannte ich vermutlich ja bereits.
Für mich ist das aber schon wichtig zu unterscheiden, da es bei dem ersten Beispiel darum geht, eine Führungsposition einer “fremden” Firma einzunehmen und bei meinem Beispiel es um eigene Gründung geht.
Ja fair den Winkel hab ich nicht ganz bedacht.
Was genau meinst du mit “strukturell” hier? Also ich denke, ich werde dir nicht widersprechen, aber das Wort kann ja vieles bedeuten in dem Kontext und einiges nannte ich vermutlich ja bereits.
Da kommt viel zusammen, von Bürokratie die du schon erwähnt hast bis zu einem gewissen Mißtrauen gegenüber Beschäftigung in Unternehmen die nicht funktioniert haben. Das ist ja eher ein eine rote Flagge im Lebenslauf für viele, was dann die guten Mitarbeiter davon abhält zu dir zu dir zu kommen was deine Erfolgschancen schmälert.
Oh, ja, da sprichst du einen weiteren wichtigen Punkt an: In Deutschland ist es verpönt, zu scheitern, weil dann gleich die Besserwisserfraktion mit ihrem "Habs dir ja gesagt" kommt. Dabei ist scheitern ein wichtiger Teil des Prozesses. Soweit ich weiß, sind viele der großen Wirtschaftsgurus am Anfang mehrmals gescheitert, bevor sie Erfolge feiern durften. In Deutschland erlauben wir uns das selbst nicht, hier bist du bis zum Ende deiner Tage stigmatisiert als Versager.
Ich halte auch nicht besonders viel von diesen "Gurus" ehrlich gesagt. Bei vielen hat man das Gefühl, dass die Glück hatten und danach eher eine Medienkarriere angestrebt haben als seriös Geld zu verdienen.
In Deutschland erlauben wir uns das selbst nicht, hier bist du bis zum Ende deiner Tage stigmatisiert als Versager.
Auch das stimmt nicht immer ganz. Chrissi Lindner hat es ja auch geschafft sein Image zu polieren. Aus irgendeinem Grund gehen die Leute davon aus er sei ein erfolgreicher Wirtschaftler.
Ich halte auch nicht besonders viel von diesen “Gurus” ehrlich gesagt. Bei vielen hat man das Gefühl, dass die Glück hatten und danach eher eine Medienkarriere angestrebt haben als seriös Geld zu verdienen.
Falsche Wortwahl, mea culpa. Ich meinte wirklich erfolgreiche Geschäftsleute, nicht so Hampelmänner wie Frank Thelen. Auch wenn ich KFC nicht mag, aber dessen Gründer hatte erst mit 65 Jahren Erfolg, davor war es ein Fehlschlag nach dem nächsten. Sowas meinte ich damit.
Chrissi Lindner hat es ja auch geschafft sein Image zu polieren. Aus irgendeinem Grund gehen die Leute davon aus er sei ein erfolgreicher Wirtschaftler.
Lustig, an den musste ich beim Tippen auch denken. Aber so gesehen war der gar nicht so erfolglos. Er ist aus der Pleitefirma rausgekantet worden, bevor diese insolvent ging. Seine anderen Unternehmungen als Berater waren relativ erfolgreich und dann war er auch schon in der FDP. Es stimmt nur nicht, dass er Wirtschaftserfahrung hat, da hab ich sogar mehr.
Hier ist eine Meldung darüber vom BR: https://www.br.de/nachrichten/kultur/wirtschaft-kritisiert-ard-tatort-zerrbild-von-unternehmern,U6EjlUS
Polizeistatistik: Immer weniger Morde
Konkret schaute sich der BVMW "Tatorte" ab 2018 an und kam zum Ergebnis, dass 39 Mal Unternehmer als Täter identifiziert wurden. In 28 Fällen waren es Berufskriminelle, 23 Mal Polizisten, 21 Mal Ehepartner. Nur in einem einzigen Fall sei ein Journalist "überführt" worden und damit genauso selten wie Pfarrer, Waldarbeiter und Arbeitslose. Zuletzt wurden demnach Manager in den "Tatort"-Sendungen "Was bleibt" (Folge 1255) und "Borowski und das unschuldige Kind von Wacken" (Folge 1251) dingfest gemacht.
Laut Polizeistatistik leben Opfer und Täter in echten Mordfällen übrigens in 16,5 Prozent in einem gemeinsamen Haushalt. Über die Berufe der Mordverdächtigen gibt es bundesweit keine genaueren Angaben. In einem Punkt entspricht die Krimiserie jedoch weitgehend der Realität: Von den 256 Mord-Tatverdächtigen "im wirklichen Leben" im Jahr 2022 waren 215 Personen männlich. Im Fernsehen werden in etwa dreiviertel aller "Tatort"-Folgen Männer als Täter überführt. Kritisiert wird allerdings, dass es in TV-Krimis tendenziell immer mehr Leichen gibt, während tödliche Gewaltdelikte seit Jahren tatsächlich rückläufig sind: Gab es 2002 noch 421 vollendete Mordtaten, waren es 2022 nur noch 211.
Da frage ich mich, wie die dann zu der Aussage kommen, es seien nachweislich Unternehmer überrepräsentiert?
'Drehbuchautor' war nicht nur in einem Fall der Täter war, sondern in ausnahmslos allen Fällen.
Warum muss diese Scheiss Kulturkampf Scheisse überall greifen?
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