11
submitted 11 months ago* (last edited 11 months ago) by reddfugee@feddit.de to c/dach@feddit.de

Edit: Neue Grafik hochgeladen. Klima war nicht aufgeführt.

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/deutschlandtrend-moma-102.html

you are viewing a single comment's thread
view the rest of the comments
[-] Ooops@kbin.social 0 points 11 months ago

Ich verrat dir mal ein Geheimnis. Die Darstellung einer "Bubble", wie sie uns seit langem in den Medien suggeriert wird, ist eine Lüge.

Deine Bubble schützt dich nicht davor, Informationen und Meinungen anderer zu hören. Sie schränkt nur eine wie viel aus deiner Bubble nach draußen durchdringt.

Deshalb sind auch immer alle Menschen entsetzt von Meinungsumfragen und wieso die so gar nicht der eigenen Vorstellung entsprechen. Nicht weil du bisher in deiner geschützten Bubble nichts von all den radikalen Meinungen mitbekommen hast, sondern im Gegenteil: deine Meinung ist nicht Teil der Meinungsumfrage, die die öffentliche Meinung abgebilich darstellen soll, weil sie nicht nach draußen dringt. Und so macht in Wirklichkeit nicht die Öffentlichkeit die öffentliche Meinung, sondern ein kleiner Teil Menschen, meist solche, die das beruflich machen, während sich die mehrheitlich einige Öffentlichkeit einreden lässt, dass sie mir ihrer Mehrheitsmeinung ganz allein steht... weil das dann wohl nur ihre Bubble ist.

Ich fand zum Beispiel das hier sehr aufschlussreich. Genauso wie den Fakt, dass das in der öffentlichen Diskussion innerhalb kurzer Zeit quasi unbeachtet verhallt ist.

[-] Spzi@lemm.ee 1 points 11 months ago

Die Darstellung einer “Bubble”, wie sie uns seit langem in den Medien suggeriert wird, ist eine Lüge.

Deine Bubble schützt dich nicht davor, Informationen und Meinungen anderer zu hören. Sie schränkt nur eine wie viel aus deiner Bubble nach draußen durchdringt.

Ich fand die nachfolgenden Erklärungen nicht überzeugend; die Behauptung wirkt für mich nicht gestützt. Oder ich verstehe vielleicht nicht?

Persönliche Verbindungen sind ja meist bidirektional. Wenn ich mich nur mit Menschen treffe, die mir recht ähnlich sind, schützt mich das schon davor, andere Meinungen zu hören (wenn auch nicht davor, Meinungen anderer zu hören).

Auch bei unidirektionalen Verbindungen (z.B. Blog lesen) kann ich mich mehr oder weniger herausfordern. Wenn ich nur Blogs lese, die meine Meinung bestätigen, bleibe ich auch hier in meiner Bubble.

Ich glaube, das Wort wird für zwei Phänomene verwendet, die sehr unterschiedlich sind, aber im Ergebnis ähnlich wirken:

  1. Filterblase: Wie ich selbst Online-Inhalte selektiere oder von Algorithmen empfohlen / gezeigt bekomme
  2. Bubble: Soziales Umfeld, Menge an Ansichten, mit denen ich mich umgebe oder von denen ich umgeben werde
[-] Ooops@kbin.social 1 points 11 months ago

In beiden Fällen gibt es aber die selben Phänomene.

Entweder du kommunizierst nur in deiner Bubble und bleibst da drin oder du informierst dich auch darüber hinaus... aber dann geht's hauptsächlich darum, dass du Informationen bekommt, nicht darum dass du anderen mitteilst, was in deiner Bubble so die verbreitete Meinung ist.

Also genau, was ich beschrieben habe. Deine Bubble beschützt dich nur sehr unzureichend, vor Meinungen von außerhalb, weil es einfach ist, dich auch anderweitig zu informieren. Die gängige Meinung in deiner Bubble hingegen dringt kaum nach außen. Selbst wenn du (wie du sagst bidirektional) kommunizierst, stellst du üblicherweise nur deine Meinung dar aber machst keine Aussage darüber wie verbreitet die Meinung ist.

Ergo: Du bekommst sehr wohl mit wie viele Leute scheinbar in Deutschland kaum Interesse am Klima haben. Aber wie oft passiert es denn mal, dass du wie hier quasi auf die Metaebene wechselst und über deine Bubble redest und dass die verbreitete Meinung da eine völlig andere ist. Deine Bubble schützt dich nicht davor, dass du regelmäßig mit lauten und Nervigen Menschen konfrontiert wirst, die selbst den Klimawandel leugnen. Deine Bubble schützt aber normalerweise andere davor, mitzukriegen wie verbreitet die gegenteilige Meinung ist, in deiner Bubble und in vielen anderen gleichgesinnten.

Und so sitzen jede Menge Menschen in ihrer eigenen kleinen Bubble, schauen ab und zu raus und wundern sich, warum nur bei ihnen Themen völlig anders gewichtet sind. Auf die Idee, dass es solche Blasen massenhaft gibt und jede von sich inzwischen glaubt, etwas besonderes zu sein, während Umfragen ihnen suggerieren, dass sie allein darstehen, kommst du gar nicht.

[-] Arbic@feddit.de 1 points 11 months ago

Fast wirkt es, als blicke man bei der Lektüre in einen Zauberspiegel, der nicht die Gegenwart zeigt, sondern eine flüchtige Vergangenheit. Deutschlands Gesicht – aber vor der Kneipenschlägerei.

Bei der Formulierung musste ich lachen. Sehr schön geschrieben. Aber zur Sache: Ich finde, dass die Medien in den letzten Jahren einen sehr negativen Einfluss auf die politische Landschaft hatten. Was ich damit meine ist, dass sie Probleme dermaßen hoch stilisieren, dass sie überall nur noch Wut und Empörung hoch kochen. Und diese Emotionen wären meiner Meinung nach deutlich weniger stark gewesen, wenn die Berichterstattung unaufgeregter statt gefunden hätte.

Zum Beispiel das Heizungsgesetz beziehungsweise allgemein Streitigkeiten in der Ampel. Beim Heizungsgesetz ist die Ampel zu einem guten Teil selbst Schuld, dass sie das so in der Öffentlichkleit ausgetragen haben (bzw wer auch immer das am Anfang an die Springer Presse durch gestochen hat FDP hust hust). Aber nach der Sommerpause die Sache mit der Kindergrundsicherung. Da stand in einem Tagesschau Artikel, dass Paus irgendwas von der FDP vetod hat (habe vergessen was) um Lindner eins rein zu würgen wegen der Kindergrundsicherung. Das mag ja durchaus so gewesen sein, aber in dem ganzen Artikel wurde mit keinem einzigen Wort erwähnt mit welcher vielleicht ja doch sinnvollen Begründung sie das vetod hatte. In dem Artikel wurde nur wieder Wut und Empörung geschürt ohne auch nur einmal auf das eigentliche Sachthema einzugehen.

Die Medien machen durch ihre Berichterstattung Probleme deutlich größer als sie in der Realität eigentlich sind. Und dann reagieren die Politiker (auch der nicht rechten Parteien) wiederum darauf und sagen ja Migration ist ja ständig in aller Munde und alle sind so aufgebracht und wütend. Das ist ja ein riesen Problem da müssen wir jetzt drastische Position beziehen und klare Kante zeigen. Und so nimmt es nur noch mehr Raum in der öffentlichen Wahrnehmung ein. Und ich glaube eben auch, dass die meisten Leute in ihrem Alltag nichtmal negativ mit Migration in Kontakt kommen. Das man mal jemanden hört, der nicht deutsch redet, möchte ich nicht als negativ in Kontakt kommen zählen lassen.

Anyway die Medien als vierte Gewalt kommen ihrer Verantwortung in dieser Sache nicht verantwortungsbewusst genug nach.

this post was submitted on 13 Oct 2023
11 points (86.7% liked)

DACH - jetzt auf feddit.org

8872 readers
1 users here now

Diese Community wird zum 01.07 auf read-only gestellt. Durch die anhäufenden IT-Probleme und der fehlende Support wechseln wir als Community auf www.feddit.org/c/dach - Ihr seid herzlich eingeladen auch dort weiter zu diskutieren!

Das Sammelbecken auf feddit für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.

Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:

Eine ausführliche Sidebar findet ihr hier: Infothread: Regeln, Feedback & sonstige Infos

Auch hier gelten die Serverregeln von https://feddit.de !

Banner: SirSamuelVimes

founded 1 year ago
MODERATORS