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[DE] Empfehlungen zum Alkoholkonsum: Schädlich ab dem ersten Tropfen
(www.tagesschau.de)
Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.
Nicht zu verwechseln mit !dach und !chad.
Bin ich eigentlich der einzige, den diese dauernden Vergleiche zwischen Alkohol und Marihuana echt nerven?
Im Artikel wird berichtet, dass die gesellschaftlich anerkannte und weit verbreitete Droge Alkohol am besten gar nicht konsumiert wird. Das alleine ist keine Neuigkeit. Auf der Tagesschau Seite selbst werden nach dem Bericht auch andere Artikel vorgeschlagen, welche über 5 Jahre alt sind und dasselbe Fazit ziehen.
Warum müssen neben dieser weiteren Erinnerung, deren Sinnhaftigkeit diskutiert werden kann, direkt Vergleiche zur geplanten Legalisierung von Gras kommen?
Wenn dieser Artikel eines zeigt, dann dass wir ein grundsätzliches Verständnis dafür brauchen, wie Drogen unserem Körper schaden.
Es zeigt halt die Absurdität, mit der unsere Gesellschaft an das Thema herangeht.
Bringen diese Vergleiche denn nicht ihre eigene Absurdität mit?
Da wird festgestellt, wie sehr die Gefahr der einen Droge unterschätzt wird. Und als Antwort kommt: "Guck! Und da wird nicht reguliert wie bei der anderen Droge!"
Das finde ich absurd.
Das alles ist ja erst dadurch entstanden, weil von staatlicher / politischer Seite Alkohol und Marihuana nicht gleichwertig als Drogen eingestuft werden und sich die Menschen daher zurecht fragen, warum Alkohol gesellschaftlich so stark akzeptiert (und gar gefördert wird), während die andere Droge komplett kriminialisiert und gesellschaftlich verpönt ist. Im Grunde ist das Whataboutism, der aber völlig legitim ist an der Stelle. Erst durch diese Diskrepanz kommen die Vergleiche ja zustande. Und gleichzeitig wollen viele (die meisten?) Marihuana-"Befürworter" ja auch, dass der Genuss von Alkohol ebenso stark reguliert wird, wie das Kiffen. Daran finde ich nichts absurd.
Im Gegenteil es ist die legitime Argumentationsstruktur, die Whataboutism versucht zu imitieren. Vergleiche und Gleichstellungen sind vollkommen legitime und korrekte Argumentationsstruktueren.
Die Ursache verstehe ich schon, nur gerade der letzte Punkt kommt bei mir in diesen Diskussionen immer anders an. Da geht es schnell in Richtung "beides gleich frei" anstelle von "beides gleich reguliert". Das finde ich dann absurd, weil diese Diskussionen oft im Rahmen dessen entstehen, dass Alkohol gefährlich ist. Aber ich kann natürlich nicht ausschließen, dass das an meiner Wahrnehmung liegt.
Beides gleich frei, weil man mit Onkel Horst, der beim Grillabend schon das 4. Bier intus hat, bevor der Grill angezündet ist, nicht über Alkoholregulierung reden braucht.
Wenn man andere Drogen legalisieren und Alkohol ähnlich wie diese regulieren würde, wäre das Beste aus beiden Richtungen erreicht.
Dann könnten sich auch Menschen für die Geselligkeit kleine Dosen MDMA geben, die ihren Körper weniger Schaden, als die drei Bier, die sie sonst dafür brauchen.